Bei den Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg ist die Piratenpartei von den Wählern zur drittstärksten Kraft gewählt worden. Sie wird ihr daraus resultierendes Vorschlagsrecht für einen Bezirksstadtrat wahrnehmen, um alle Möglichkeiten zu nutzen den Wählerwillen nach mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz auch auf Bezirksebene umzusetzen.
Zweifel am Vorschlagsrecht der Piratenpartei waren durch Äußerungen der LINKE aufgekommen, das Landeswahlamt würde das Vorschlagsrecht der LINKE zusprechen, wenn deren Fraktion durch die Nichtbesetzung einiger Sitze durch die Piraten zur drittstärksten Fraktion würde.
Nach Aussage des Landeswahlamtes ist es für den vorliegenden Fall nicht zuständig, sondern verweist an das Bezirkswahlamt.
Tatsächlich gibt das Berliner Bezirksverwaltungsgesetz, in Übereinstimmung mit der Verfassung von Berlin, dem Wählerwillen eindeutig den Vorrang bei der Wahl der Bezirksstadträte. Die tatsächliche Fraktionsstärke spielt dabei keine Rolle. Für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bedeutet dies, dass drei Stadträte von den Grünen, einer von der SPD und einer von der Piratenpartei vorgeschlagen wird. In Anerkennung des Wählerwillens akzeptiert die Piratenpartei die Vorschläge der anderen Parteien und hätte dies auch bei einem Vorschlagsrecht der LINKE getan, wenn diese die dafür nötigen Wählerstimmen erhalten hätte.
Die Mitglieder der Piratenpartei des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg werden der zukünftigen BVV-Fraktion Kandidaten vorschlagen. Diese werden sich auf der Gebietsversammlung Friedrichshain-Kreuzberg am 13.10.2011, in der Jägerklause, Grünberger Str.1, zur Wahl stellen.